Sie ist das Wahrzeichen des Kölner Südens: die Rodenkirchener Rheinbrücke. Bei ihrer Eröffnung 1941 war sie die Hängebrücke mit der größten Stützweite in Europa. 378 Meter betrug und beträgt die Entfernung zwischen zwischen den beiden Stützpfeilern im Rhein. Im Januar 1945 wurde die Brücke durch eine Fliegerbombe zerstört und schließlich 1954 mit den gleichen Pfeilern und Pylonen wieder aufgebaut. Weil die Brücke mit ihren lediglich vier Fahrstreifen eines der Nadelöhre auf dem Kölner Autobahnring war, erfolgte von 1990 bis 1994 der Ausbau. Auch dieser stellte wie bereits der Erstbau eine bautechnische Meisterleistung dar.

Die kleine Schwester der Golden Gate Bridge
Dieses und jede Menge weitere Fakten und Hintergründe über die kleine Schwester der Golden Gate Bridge erfuhr ich während der Brückenbesichtigung Mitte September 2024. Diese hatte ich mit weiteren Kolleg*innen bei der Tombola der Weihnachtsfeier gewonnen. Mit dem zuständigen Projektleiter ging es zunächst „unter Tage“ in eine der sechs mächtigen Seilkammern. Sehr laut wurde es dann unterhalb des Fahrbahnübergangs. Schließlich folgte das Highlight der Besichtigungstour: Der Aufstieg auf den Querriegel der Rodenkirchener Brücke – gut 40 Meter oberhalb der Fahrbahn. Für mich mit Höhenangst war es eine echte Herausforderung aus der Ausstiegsluke zu krabbeln. Doch der gigantische Ausblick belohnte den mutigen Schritt.

Der Foto-Fauxpas
Für mich war es bereits der zweite Besuch in und auf dem Bauwerk. Im April 2017 durfte ich die Girls Day-Gruppe begleiten. Damals entstanden jede Menge Fotos, die noch heute in meinem Büro hängen. Beim zweiten Brückenbesuch ist mir ein ziemlich blöder Fauxpas passiert: Kamera dabei, Ersatzakkus eingepackt, Objektive fein säuberlich verstaut. Und was war nicht dabei? Richtig, eine Speicherkarte. Daher durfte mein Smartphone seine Fotokünste unter Beweis stellen. Doch es gibt bereits das Versprechen des Projektleiters, dass ich bei einer der nächsten Besichtigungen nochmal dabei sein darf. Und vielleicht lerne ich dabei wie bei diesem Mal, neue spannende Aspekte rund um das Baudenkmal über dem Rhein kennen.
Bildergalerie vom Girls Day 2017
Wusstet ihr schon…
Wusstet ihr, dass die drei Tragseile der Brücke jeweils über 700 Meter lang sind und in einem Stück per Schiff über den Rhein angeliefert wurden? Oder wusstet ihr, dass für den Anbau des neuen Brückenteils Anfang der 1990er Jahre der Querschnitt der alten Brücke um 2,40 Meter geneigt wurde – quasi die Fahrbahn schräg gestellt? Oder wusstet ihr, dass die Tragseile der Brücke auf vielen Einzelseilen (auch Litzen genannt) bestehen – die beiden der alten Brücke aus 61, das des neuen Anbaus aus 37 Einzelsträngen? Und wusstet ihr schon, dass ihr an jedem Tag des offenen Denkmals selbst die Chance habt, eine Brückenführung in und auf der Rodenkirchener Brücke mitzumachen? Der nächste Tag des offenen Denkmals findet am 14. September 2025 statt: Offizielle Seite des Tags des offenen Denkmals