
Na, wer hat erkannt, aus welchem BAP-Song diese Liedzeile stammt? Sie gehört tatsächlich zu meinen Lieblingsliedzeilen aus gefühlt hunderttausenden BAP-Zeilen. Die Worte stammen aus der ersten Strophe des wundervollen Liebeslieds „Frau, ich freu mich“. Ein Mann ist in der Nacht im strömenden Regen auf dem Rückweg zu seiner Liebsten und kann es überhaupt nicht erwarten, sie wieder in seine Arme zu schließen.
Wat ahn ner Autobahn romantisch ess,
Do blick ich noch nit hinger
Angesichts der Monotonie und des Gefühls, dass diese Strecke einfach kein Ende nimmt, kann ich Wolfang Niedecken vollkommen verstehen, dass er an einer Autobahn nichts romantisch finden kann. Jede Autofahrerin, jeder Autofahrer, die/der sich mal wieder durch endlose Baustellen und den nächsten Stau kämpft, macht sicherlich ein großes Ausrufezeichen hinter dieses Zitat.

Geschichten zwischen Asphalt und Horizont
Und doch haben Autobahnen und Straßen etwas Romantisches. Sie sind unsere sozialen Lebensadern. Sie verbinden uns miteinander. Die Autobahn ermöglicht uns meist am schnellsten wieder bei unseren Liebsten zu sein – wenn nicht gerade tausende andere die gleiche Idee haben.
Vielleicht fotografiere ich deswegen so gerne Wege, Straßen, Autobahnen. Denn in jedem Bild schwingen für mich genau diese Geschichten mit. Fährt die Fahrerin auf der linken Spur so schnell, weil ein heißes Date auf sie wartet? Wie sehr vermisst der osteuropäische Brummifahrer seine Familie? Wovon träumt der Schleicher auf der Mittelspur? Stellt euch einfach mal auf eine Brücke über die Autobahn und lasst eure Fantasie schweifen – am besten noch bei Sonnenuntergang. Da kommen einem die schönsten Gedanken.



(PS: Um noch eine Lanze für die Bahn zu brechen: Auch Schienen verbinden uns ebenso. Zug fahren kann gleichermaßen romantisch wie unendlich nervig sein. Und trotzdem gibt es kaum ein schöneres Gefühl am Zielbahnhof auszusteigen und von einem Lieblingsmenschen zur Begrüßung in die Arme geschlossen zu werden.)